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Müllermeisterkurs 2022/2023

16. Juli 2023
Erfolgreicher Abschluss des 33. Müllermeisterkurses
 
Nach 6 Monaten intensiver Vorbereitung und Prüfung wurden die Teilnehmer*innen des Meisterkurses 2022/2023 Ende Februar bei einer kleinen internen Feier an der Gewerblichen Schule Im Hoppenlau mit Technischer Oberschule Stuttgart (GSIH:TO) verabschiedet.
Anfang September starteten die 14 Teilnehmer*innen des Meisterkurses voller Energie in den Meisterkurs. Der Zeitplan war wie immer eng getaktet. Neben den rund 50 Unterrichtsstunden pro Woche musste noch gelernt und die Projektarbeit für die Meisterprüfung vorbereitet werden. Dazwischen standen nach zweijähriger pandemiebedingter Unterbrechung die Teilnahme an den Müllereifachtagungen in Detmold und Volkach an. Hier hatten die Teilnehmer*innen die Gelegenheit sich intensiv mit den anderen Vertretern*innen der Branche auszutauschen. Exkursionen zur Schapfenmühle in Ulm sowie zu Bühler und Swissmill in der Schweiz boten Gelegenheit das Fachwissen praxisnah zu erweitern.
Nach den Prüfungen in Berufs- und Arbeitspädagogik (Teil IV) sowie im betriebswirtschaftlichen, kaufmännischen und rechtlichen Bereich (Teil III) im Dezember und Januar begann die heiße Phase im fachlichen Teil, insbesondere die Vorbereitung der Projektarbeit. Diese umfasst neben der Realisierung einer Produktidee von der Auswahl der Rohstoffe bis zur Herstellung auch betriebswirtschaftliche Aspekte wie Kalkulation und Marketing.
Die Ideen der Teilnehmer*innen wurden im Rahmen des Unterrichts weiterentwickelt und die Produktqualität sowie die Herstellung in den entsprechenden Vorversuchen optimiert. Im Labor erleichterte der neue Inframatic 9500 NIR Grain Analyzer von PerkinElmer die schnelle Analyse der Rohware und Produkte. 
 
Bild 1: Moderne Laboranalytic mit dem Inframatic 9500 von PerkinElmer
 
Die Projektidee muss entweder aus dem Bereich Nahrungsmittel oder Futter kommen. Die beiden Bereiche untergliedern sich jeweils in Vermahlung und „Food spezial“ sowie „Futter klassisch“ bzw. „Futter spezial“. Im Bereich Vermahlung wurden neben Backmischungen auch spezielle Mehle und Grieße hergestellt. Sven Meier von der Mönchmühle Ravensburg befasste sich intensiv mit der Vermahlung von Buchweizen. Dabei wollte er insbesondere herausfinden, ob dies auf einer eigentlich für Weizenvermahlung ausgelegten Mühle qualitativ und wirtschaftlich möglich ist. Hauptprodukt war ein helles Buchweizenmehl für beispielsweise Pfannkuchen. Das als Nebenprodukt anfallende dunkle Mehl wurde für eine Backmischung verwendet. Da der Schalenanteil mit über 30 % generell sehr hoch ist, schlug er eine Vermarktung der Schalen an Privatpersonen z.B. als Mulch und Dünger für den Garten vor. Mit einer erzielten Ausbeute (Mehl und Grieß) von knapp 50 % und einer gezielten Verwertung der Nebenprodukte ließ sich die Vermahlung von Buchweizen wirtschaftlich darstellen. 
Carina Grittner befasste sich im Bereich „Futter spezial“ mit der Herstellung eines Pferdemüslis, das als Ergänzungsfutter für Freizeitpferde vermarktet werden sollte. Für das Müsli mussten Haferflocken und zwei verschiedene Extrudate hergestellt werden. Der Einsatz von Luzernemehl und Rote Bete Saft gab den Extrudaten neben dem ansprechenden Aussehen auch einen ernährungsphysiologischen Mehrwert. Gerade bei Tierfutter ist es eine große Herausforderung, einen für das Tier guten Rohstoff-/Nährstoffmix zu finden und diesen fachgerecht zu qualitativ hochwertigen Produkten zu verarbeiten.  
     
Bild 2: Mischung Pferdemüsli
 
 
Bild 3: Pferdemüsli fertig verpackt
 
 
Überreichung der Schulzeugnisse
Am 24. Februar war dann die letzte Prüfung geschafft. Der Schulleiter, Dr. Andreas Baitinger, begrüßte die angehenden Müllermeister*innen in der Schulaula und lobte deren Flexibilität und Leistungsbereitschaft. Er schilderte anschaulich die Möglichkeiten, die sich mit einer fundierten und breitgefächerten Meisterausbildung bieten. Müllermeister*innen sind im deutschsprachigen Raum aber auch international begehrte Arbeitnehmer. Der Geschäftsführer des Baden-Württembergischen Müllerbundes und Vorsitzender der Prüfungskommission Frank Sautter gratulierte den Teilnehmenden anschließend zu den erbrachten Leistungen und hob die Bedeutung der Meisterausbildung für die Mühlen- und Getreidewirtschaft hervor. 
Die beiden besten Kursteilnehmer*innen waren Carina Grittner und Sven Meier. Sie erhielten neben den Schulzeugnissen auch Buchpreise. Der Meisterbrief wird in einer separaten Feier der Handwerkskammer Region Stuttgart im Oktober übergeben. 
Das Lehrerkollegium und die Prüfungskommission gratulieren den Kursteilnehmenden zu ihrer Leistung und wünschen den neuen Müllermeister*innen viel Erfolg für die weiteren beruflichen Stationen.
 
Bild 4: Die angehenden Müllermeister*innen 2023 mit ihren Lehrern (L) vor dem Eingang der Schule.
  
1. Reihe hinten, v. li. n. re: Jochen Köber (L); Nicole Linke (L); Joachim Mönch (L); Maximilian Schrott; Benedikt Rosenberger; Andreas Kofler (Mb); Bernd Meyer; Frank Sautter (Mb); Matthias Soyer; Rudolf Küchlin (L); Petra Sträter (L); Dr. Andreas Baitinger (L) 
2. Reihe v. li. n. re.: Sabine Häusle (L); Henrik Hatje; Sven Meier; Marius Scholz; Georg Bülling; Carina Grittner; Jasmin Brauch; Lukas Felker; Marvin Perucci
Vorne: Jonas Tremp
 
Ausblick
Ein Teil der Teilnehmer*innen plant eine Teilnahme am Kurs zum "Müllereitechniker SMS". Dieser findet mittlerweile im zweijährigen Turnus und deshalb erst wieder 2024 statt. Außerdem besteht durch eine Kooperation mit der Schweizer Futtermittelschule SFT in Uzwil die Möglichkeit den Diplomkurs zum Mischfuttertechniker zu besuchen.
Der nächste buchbare Kurs 2024/25 startet am 02. September 2024 an der Gewerblichen Schule Im Hoppenlauschule mit Technischer Oberschule. Interessent*innen für diesen bzw. die nachfolgenden Kurse finden weitere Informationen bzw. Anmeldeformulare auf den jeweiligen Homepages der Schulen.
 
Weitere Informationen/Anmeldung:
GSIH mit TO Stuttgart
- Sekretariat: Tel. +49-711-216-570-13,  E-Mail: 
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- Informationen und Anmeldung unter www.meisterschule-mueller.de
 SMS in St. Gallen (Schweiz)
- Sekretariat: Tel.: +41-71-955-3677, E-Mail:
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- Kursanmeldung:
 SFT in Uzwil (Schweiz)
- Sekretariat: Tel.: +41-71-955-3900, E-Mail:
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Petra Stäter